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Lästern, das Opium der Unzufriedenen


Es gibt eine subtile Art der Kommunikation, mit der ich nicht gut umgehen kann. Das ist Lästern. Ich bin keine Lästerschwester. 

 

Mir ist es nicht wichtig ob der Rock zu kurz die Bluse zu eng, der Mann zu alt oder das Auto zu klein oder zu protzig ist. Ob jemand sich unbändig hervortut oder unsichtbar ist. Es ist wie es ist. Es wirkt auf mich und ich nehme es wahr. Ich kann es in mein Weltbild einordnen und hinterfragen. 

 

Lästern um des Lästerns willen, über Menschen, über Kulturen über Zwischenmenschliches und Gefühle und Handlungen gehen mir nicht ab. Ich kann und möchte sachlich darüber reden, meine Wahrnehmung anbieten und so jeden in seinem Leben sein lassen. Es steht mir nicht zu über andere zu richten. Das bedeutet nicht, dass ich nicht kritisch hinterfrage. 

 


Spiegel deiner Seele


Wenn ich geringschätzig oder abwertend über bestimmte Dinge spreche, dann sagt es doch sehr viel über mich selbst aus. Ich zeige mal gerade jedem was  in mir so los ist. Welche Gedanken und Gefühle mich antreiben, gerade jetzt so zu reden. Und die fallen nicht immer positiv aus.

 

Jeder der richtig hinhört und den wahren Kern der Kommunikation und des Sachverhaltes verstehen möchte, der kann viel über sein Gegenüber erfahren in dem er sich die drei gedanklichen und herzlichen Siebe des Sokrates zur Hilfe nimmt.

 

Viel wichtiger ist es noch für denjenigen der die Geschichte erzählen möchte.

 


Die Siebe der Wahrheit, Güte und Notwendigkeit


Wahrheit – Ist es wirklich wahr was ich da gerade erzähle? Kann ich 100 % sicher sein, dass meine Aussage stimmt und was wäre wenn es die Unwahrheit wäre? Wie und was könnte es noch gewesen sein?

 

Güte – Ist es etwas Gutes, das ich erzähle? Etwas das mein Gegenüber oder die Welt weiterbringt oder könnte jemand Schaden nehmen und muss Konsequenzen fürchten? Was berechtigt mich diese „meine Wahrheit“ weiterzutragen?

 

Notwendigkeit- Muss ich einen Menschen, eine Situation, Kulturen oder Zwischenmenschliches in Misskredit bringen? Was bringt mir das und wie schadet es dem anderen? Was möchte ich damit genau für mich selbst erreichen wovon möchte ich mich distanzieren und was möchte ich sicherstellen?

 

Ich habe diese Woche so viele interessante Geschichten gehört mit schwierigen Themen und komplexen Hintergründen und immer nach diesen Aspekten in den Gesprächen gesucht. Es ist sehr interessant die Menschen dahinter zu erkennen und sich selbst.

 

 

Einfach mal ausprobieren und vor allem Gütig sein.

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Kommentare: 2
  • #1

    Stefanie Perri (Donnerstag, 05 Juli 2018 11:39)

    Ich lasse jeden Menschen wie er, sie ist,so lange ich nicht in irgendeiner Weise angegriffen werde,sogar dann probiere ich noch freundlich zu bleiben,wer gibt und das Recht, andere zu bewerten?

  • #2

    Brigitte Kräußling (Donnerstag, 05 Juli 2018 16:43)

    Danke Stefanie für deinen Eintrag. Ich denke manchmal ist es nicht einfach neutral zu bleiben. Dazu braucht man Übung und eine gewisse Grundeinstellung. Jeder hat ja so sein eigenes Menschenbild. Mit Lästern wird einfach viel Unheil in die Welt getragen. Manches nehmen das Lästern für bare Münze und übernehmen Meinungen einfach ungeprüft.