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Chef, ich kündige!

Wo früherer lebenslange Arbeitsverhältnisse üblich waren, da dominieren heute schnelle Wechsel. 

Ein Arbeitsverhältnis, ist rein sachlich gesehen, eine vertragliche Vereinbarung über den Austausch von Leistungen. Arbeitsleistung gegen Geld und sonstige Annehmlichkeiten, wie Auto, Arbeitskleidung, Urlaub und Sonderboni. 

Arbeitsleistung ist so defacto ein Produkt, dass ich als Arbeitnehmer auf dem Markt anbiete. Als Mitarbeiter verkaufe ich meine Arbeitsleistung an ein Unternehmen. Dafür muss ich mein Produkt kennen, pflegen und mich auf dem Arbeitsmarkt gut positionieren und sichtbar machen. 


Das Unternehmen kann meine Kompetenzen und Potenziale nutzen, um für das Unternehmen Gewinne zu erzielen. Dabei liegt es im Interesse des Unternehmens, dem Mitarbeiter den Rahmen und die Umgebung zu bieten, in dem er seine Leistung voll erbringen kann, seine Potenziale nutzen kann und die Leistung optimiert. 

 

 

So weit so gut. 

Immer diese verflixten Emotionen

Manchmal läuft es jedoch in Unternehmen nicht rund. Oft liegt es an unklaren Zielen, Kompetenzen und Mängel in der Führung. Der Mitarbeiter hat keine Chance sein Potenzial zu entfalten und sich selbst einzubringen.  Ihm fehlen Entwicklungsmöglichkeiten oder die Anerkennung seiner Leistung. Das bringt Frust und führt oft schnell zur "inneren Kündigung".

Einen Arbeitsvertrag zu kündigen ist oft gar nicht so leicht.  Sicherheitsdenken, Verbundenheit mit KollegInnen und Loyalität mit dem Unternehmen, machen den Abschied oft sehr schwer und emotional.

 


Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende

 Vielleicht haben sich die Bedingungen verändert. Arbeitszeiten werden willkürlich verkürzt und Stellen umbesetzt.

Home-Office liegt nicht jedem und New Work und agiles Arbeiten bringen ganze Abteilungen und Systeme zum Einbruch und verlangen Veränderungen, die so einfach gar nicht umzusetzen und emotional zu verkraften sind.

Es gibt viele Gründe ein Unternehmen zu verlassen.

 

Irgendwann ist das emotionale Fass voll, die Entscheidung gefallen und es ist Zeit die Kündigung auszusprechen. 


 

Natürlich ist Fluktuation in einem Unternehmen immer auch ein Störfaktor. Und wer lässt gute MitarbeiterInnen, in die man jahrelang investiert hat,  gerne gehen? Interessenkonflikte sind vorprogrammiert.

Vieles was gesagt oder auch nicht gesagt wurde, brodelt in den Untiefen und möchte noch einmal gesehen werden. 

Nur wem nützt das wirklich?

Zeigen Sie Haltung im Kündigungsprozess

  1. Man sieht sich immer zweimal im Leben, deshalb gehen Sie mit Stil.  Planen Sie ihre Kündigung und ihre weitere Arbeitsabläufe und Aufgaben, bis zum Austritt aus dem Unternehmen.

  2. Entscheiden Sie sich für die Kündigung und stehen Sie dazu. Nichts ist schlimmer als eine wankelmütige Entscheidung. Wird eine Kündigung nur als Druckmittel für den Arbeitgeber ausgesprochen, dann ändert sich nichts wesentliches in Zukunft. 

  3. Kündigen Sie fristgerecht und immer schriftlich und unterschreiben Sie die Kündigung handschriftlich. Die Kündigung bedarf der Schriftform und einer ordnungsgemäßen Zustellung. Senden Sie die Kündigung per Post und Einschreiben oder übergeben Sie die Kündigung persönlich.
  4. Einen Kündigungsgrund müssen Sie nicht angeben. Ein Kündigungsgrund, der dem Unternehmen sein Gesicht lässt, erleichtert oft den Weggang. 

  5. Seien Sie auch auf emotionale Reaktionen ihres Chefs und Kollegen gefasst. Auch sie sind nur Menschen. Wenn ein Mensch aus einem System austritt, verschieben sich die Positionen und es droht Veränderung im System. Das macht vielen Angst.

  6. Bitten Sie um ein Abschlussgespräch, wenn Sie das möchten, um ihre Beweggründe dazulegen, weiter Abläufe zu besprechen und um sich zu bedanken. Denn sicher war nicht alles schlecht.

  7. Wird der Bitte entsprochen, dann bereiten Sie sich auf das Gespräch professionell vor. Ansonsten ist die Kündigung ausgesprochen.

  8. Erstellen Sie sich vorab ein Gesprächsprotokoll, mit den wichtigen Punkten, die Sie ansprechen möchten. Bleiben Sie sachlich und verweisen Sie bei zu starken Emotionen immer auf die Sachlichkeit, des Gespräches. Keine Anklagen und Scharmützel, dabei kann niemand gewinnen.

  9. Lassen Sie sich ein Zeugnis ausstellen und überprüfen Sie es. 

  10. Ein Unternehmen zu verlassen ist ein Prozess und nach der Kündigung geht's noch weiter. Bringen Sie ihre Aufgaben zu Ende und hinterlassen Sie keine Fallen für Kollegen. 

  11. Gehen Sie mit Stil und verabschieden Sie sich von den Kollegen und dem Unternehmen. Vielleicht mit einer kleinen Feier im Kollegenkreis oder im privaten Umfeld. Es ist immer schön einen sauberen Abschluss zu haben.

  12. Genießen Sie ihren neuen Job und freuen Sie sich auf neue Herausforderungen.

 

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